PECH – diese vier Buchstaben sollten Sie sich gut merken, bevor Ihre nächste Sporteinheit ansteht! Nicht dass Sie beim Sporteln zum Pechvogel avancieren – Mit Nichten! Genau das Gegenteil ist hiermit gemeint. Die PECH-Regel gilt als Erste Hilfe-Maßnahme, wenn es um Sportverletzungen aller Art geht. Ein ernstzunehmendes Thema wie die Statistik beweist: Allein in Österreich passieren pro Jahr 200.000 Sportunfälle – das sind 20 % aller Unfälle. Besonders betroffen sind Beine, Arme, Finger, Hände und der Kopf. Faktoren wie mangelndes Aufwärmen, unpassendes Schuhwerk, falsche Sportausrüstung, fehlende Schutzmaßnahmen (zum Beispiel ein nicht getragener Helm) oder Selbstüberschätzung sind mitverantwortlich dafür, dass es beim Sport zu Verletzungen wie Prellungen, Zerrungen, Blutergüsse, Verstauchungen und Knochenbrüche kommt. Kicker sind übrigens besonders gefährdet. 45.000 Unfälle geschehen jährlich beim Fußball, gefolgt vom Schifahren mit 25.000 Unfällen. Beim Wandern, Klettern und Turnen kommt es zu 13.000, beim Joggen/Laufen und Nordic Walking zu 9.000 Unfällen im Jahr. Schlusslicht ist das Schwimmen mit immerhin 5.000 Unfällen.
Wenn etwas passiert, heißt es schnell handeln! Die PECH-Regel gilt als Eselsbrücke für die Anfangsbuchstaben der Maßnahmen, die sofort nach dem Sportunfall eingeleitet werden sollten:
- P wie Pause: Augen zu und durch ist keine Option. Bei einer Verletzung muss die sportliche Aktivität sofort beendet werden. Pause steht aber auch für die Zeit danach und die vollständige Heilung der Verletzung. Bei Verdacht auf Knochenbruch oder Gelenksverletzung sollte mit einer provisorischen Schiene stabilisiert werden.
- E wie Eis: Eine sofortige Kühlung mit Eis oder Cool Pack ist auf mehreren Gründen ratsam. Einerseits werden Schmerzen gelinder, andererseits wirkt die Kühlung entzündungshemmend und reduziert Schwellunge bzw. Blutergüsse. Am besten wirkt die Kälte in den ersten 15 Minuten. Achtung: Kühlen Sie nicht länger als 20 Minuten und verzichten Sie auf direkten Hautkontakt. Verwenden Sie eine Stoffschicht oder ein dünnes Handtuch.
- C wie Compression: Legen Sie bei Bedarf einen Druckverband an. Das kann die Schwellung reduzieren und stabilisieren. Eine elastische Binde in Kombination mit Eis ist ideal.
- H wie Hochlagerung: Die veränderte Position der verletzten Körperstelle minimiert den Blutfluss und reduziert damit Schwellungen. Dadurch wird der Heilungsprozess forciert.
Blaue Flecken und Verstauchungen
Die Verletzungen sind vielfältig und auch die Schmerzen können sehr stark variieren. Jeder kennt wahrscheinlich den Bluterguss oder „blauen Fleck“, der durch Verletzungen der Blutgefäße geschieht. Das ausströmende Blut sammelt sich im umliegenden, weichen Gewebe.
Bei der Blase handelt es sich um eine Flüssigkeitsansammlung zwischen den oberen Hautschichten. Sie dient als Schutz für die untere Hautschicht sowie als Polsterung und entsteht durch übermäßige Reibung. Reißt eine Blase auf, kann dies sehr schmerzhaft sein, offene Blasen sollten gut versorgt werden.
Bei einer Verstauchung wird ein Gelenk überbewegt und es kommt zu einer Zerrung oder einem Faserriss an den Bändern oder einer Verletzung der Gelenkskapsel. Die Verstauchung kann sehr schmerzhaft sein und den Bewegungsapparat stark einschränken.
Schnelle Hilfe aus der Apotheke
Für die Behandlung steht eine Vielzahl von Präparaten zur Verfügung. Sowohl schmerzlindernd als auch entzündungshemmend wirken Medikamente Gels und Salben mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Naproxen. Schmerzlindernd ist auch Präparate mit Paracetamol. Eine längerfristige Einnahme von Schmerzmitteln sollte immer mit dem behandelnden Arzt/der behandelnden Ärztin abgesprochen werden.
Bei Prellungen und Blutergüssen können auch Cremes und Gele mit dem Wirkstoff Heparin helfen. Dieser wirkt durchblutungsfördernd und vermindert Schwellungen. Präparate mit Heparin dürfen jedoch nie auf offenen Wunden angewendet werden.
Zudem gibt es auch zahlreiche Salben und Cremes mit pflanzlichen Wirkstoffen, die bei Sportverletzungen Linderung versprechen. Salben mit Beinwellwurzel und Arnikablüten wirken beispielsweise schmerzlindernd, entzündungshemmend und abschwellend. Ätherische Öle wie Campheröl und Pfefferminzöl haben eine kühlende Wirkung.
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