Zum Hauptinhalt springen

Mundgeruch adé: So klappt es mit dem Gute-Nacht-Kuss

Wenn sich Arbeitskollegen beim Kaffeeklatsch von Ihnen abwenden, Ihr Partner lieber mit den Kindern schmust und die Katze interessiert an Ihren Lippen hängt, kann das viele Gründe haben. Ein plausibler wäre beispielsweise, dass Sie, wie statisch gesehen jeder vierte Mitbürger, an Mundgeruch leiden. 

Ist dem so, ist Scham fehl am Platz. Mundgeruch kann viele Ursachen haben und ist in den meisten Fällen gut behandelbar bzw. vermeidbar. Die Medizin unterscheidet zwischen Foetor ex ore, dem schlechten Geruch beim Ausatmen über den Mund und Halitosis, dem üblen Geruch, der auch beim Ausatmen durch die Nase zu riechen ist. Leiden Sie über einen längeren Zeitraum an schlechtem Atem, sollen Sie den Rat eines Arztes einholen. 

Zu 90 Prozent liegt die Ursache für schlechten Atem in der Mundhöhle. In etwa 5 bis 8 Prozent ist der Nasen-Rachen-Raum dafür verantwortlich und in seltenen Fällen der Gastrointestinaltrakt. Schlechter Atem entsteht durch flüchtige Schwefelverbindungen (Sulfide), die sich unter die ausgeatmete Luft mischen. Anaerobe Bakterien leben in Zahnfleischtaschen, in den Zahnzwischenräumen, auf dem hinteren Teil der Zunge und in den Ritzen zwischen Zahnfüllungen und dem Zahnfleisch. Sie fressen bevorzugt die Reste von eiweißreicher Nahrung (Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Eier). 

Weitere Faktoren, die zu schlechtem Atem führen sind Stress, Fastenperioden bzw. einseitige Ernährung bei speziellen Diäten, trockener Mund durch verminderten Speichelfluss, Mundatmung bzw. Schnarchen, Wechseljahre, Rauchen, Alkohol, sowie zu geringe getrunkene Wassermenge pro Tag.

Orale Ursachen

  • Mangelnde Mundpflege (Zahnbelag) oder Zungenhygiene
  • Schlechter Gebisszustand (Karies, offene Wurzelkanäle, Zahnfleischtaschen etc.)
  • Abszesse im Mund
  • Unzureichende Prothesenpflege
  • Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis)
  • Andere Infektionen der Mundhöhle (z.B. Pilzinfektionen)

Nicht orale Ursachen

  • Allgemeinerkrankungen (z. B. Infektionen der oberen Atemwege, Diabetes, Reflux-Erkrankungen, Nierenversagen, schwere Lebererkrankungen)
  • Divertikel im Magen-Darm-Trakt
  • Einnahme bestimmter Medikamente, die die Speichelfließrate reduzieren wie z. B. Eisenersatzpräparate, Anticholinergika, Antidepressiva, Antihypertensiva, Bisphosphonate etc.

Da die Nase an den Geruch gewöhnt ist, hilft es wenig, in die Hand zu hauchen und daran zu riechen. Mit etwas Glück machen Sie Mitmenschen darauf aufmerksam, dass Sie unangenehm riechen. Seien Sie dankbar dafür, denn dann wissen Sie Bescheid und können das Übel an der Wurzel packen.

Was tun bei Mundgeruch?

  • Hände weg von Zigaretten und Alkohol! Beides trocknet die Mundschleimhaut aus und lässt Mundgeruch entstehen
  • Nach dem Verzehr von Knoblauch, Zwiebeln, Thunfisch, Erdnüsse und bestimmte Käsesorten helfen Kaugummis oder das Kauen von Petersilie oder Pfefferminze. Für frischen Atem sorgt auch Salbeitee, der wie die Pfefferminze eine antibakterielle Wirkung hat. 
  • Trinken Sie mindestens 2 Liter Wasser oder Tee am Tag! Menschen, die wenig trinken haben einen stärkeren Zungenbelag. 
  • Essen Sie in regelmäßigen Abständen! Häufige Mahlzeiten verringern die Halitosis-Wahrscheinlichkeit.
  • Besuchen Sie regelmäßig den Zahnarzt! Zweimal jährlich ist eine Kontrolle ratsam. So können Karies, Zahnfleischentzündungen und andere Krankheiten entdeckt und beseitigt werden. 
  • Achten Sie auf Ihren Mundraum! Dazu gehört regelmäßiges Zähneputzen ebenso wie das Benutzen von Zahnseide, Zungenschaber und Mundspülung.

Wie sag ich´s dem Kollegen?

Wenn Ihr Gegenüber aus dem Mund riecht, sollten Sie ihn oder sie höflich darauf hinweisen. Sie würden es doch auch gerne wissen wollen, wenn Sie schlechten Atem haben, oder? Am besten sagen Sie, dass Sie in der Situation auch froh wären, wenn Ihnen jemand ganz offen die Wahrheit sagt. Auf jeden Fall viel besser als den lieben Kollegen gänzlich zu meiden oder auf den ersehnten Gute-Nacht-Kuss verzichten zu müssen.

Zugehörige Produkte

slide 4 to 6 of 15

Wir bleiben in Kontakt!