Die unsichtbare Bedrohung: unscheinbar und lautlos!
Was ist das gefährlichste Tier in Österreich? Eins gleich vorweg. Es ist nicht der gefürchtete Wolf. Auch Meister Petz ist nicht annähernd so gefährlich wie das mikroskopisch kleine Tierchen, das wir suchen.
Noch ein kleiner Tipp. Es sticht gerne zu, aber im Volksmund
sprechen wir meist vom Beißen. Na, wissen Sie es schon? Ganz klar, die Rede ist
von unserer heimischen Zecke, die bereits im Frühling Wiesen, Gärten und
Wälder unsicher macht.
Man sieht sie nicht, man hört sie nicht, man riecht sie nicht. Ja, man spürt sie in den meisten Fällen nicht einmal! Und dennoch kann eine Zecke die tödliche Krankheit FSME übertragen!
Der Feind lauert auf Bäumen, hockt auf Gräsern und Büschen und macht selbst vor unseren eigenen Gärten nicht Halt. Lange Kleidung und Zeckenschutzmittel sind unsere besten Verbündeten. Doch selbst mit diesen Vorsichtsmaßnahmen ist es wichtig, regelmäßig unseren Körper nach Zecken abzusuchen, besonders nach Waldspaziergängen oder Outdoor-Aktivitäten.
Unterschätze Gefahr
Lyme-Borreliose, Anaplasmose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sind nur einige der Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden können. Besonders die FSME ist eine unterschätzte Gefahr. Österreich gehört zu den am stärksten betroffenen Ländern in Zentraleuropa. FSME ist eine virale Infektion, die das zentrale Nervensystem angreift. Die Symptome reichen von Fieber und Kopfschmerzen bis hin zu schweren neurologischen Schäden und sogar zum Tod:
„Etwa zehn bis 30 Prozent der infizierten Personen weisen Symptome auf, wohingegen der Rest einen asymptomatischen Verlauf hat. Zwei bis zehn Tage nach dem Zeckenstich treten grippale Beschwerden wie Kopfschmerzen, Fieber, Müdigkeit und Gelenksschmerzen auf. In den meisten Fällen klingen die Beschwerden nach einigen Tagen ab. Für etwa fünf bis 15 Prozent aller Patienten kommt es nach einer beschwerdefreien Zeit von etwa sieben Tagen zu einer zweiten Krankheitsphase, in der das zentrale Nervensystem befallen wird. Erst in dieser Phase kommt es zur Hirnhaut- oder Hirnentzündung mit Symptomen wie starken Kopfschmerzen, Lichtscheue, Schwindel, Konzentrationsstörungen, Sprechstörungen und Gehstörungen. Diese Symptome können Wochen bis Monate andauern. Bei sehr schweren Verläufen können Lähmungen der Arme, Beine oder der Gesichtsnerven auftreten und zu bleibenden Behinderungen führen. Etwa ein Prozent der Patienten mit neurologischen Symptomen stirbt an FSME. Bei Kindern verläuft die Krankheit in den meisten Fällen mild.“ Quelle: https://www.ages.at/mensch/krankheit/krankheitserreger-von-a-bis-z/fsme
Effektiven Schutz bietet nur die FSME-Schutzimpfung!
Die Grundimmunisierung gegen FSME wird bereits im Säuglingsalter empfohlen, gefolgt von Auffrischungsimpfungen, um einen langfristigen Schutz aufrechtzuerhalten. Die Grundimmunisierung besteht in der Regel aus zwei bis drei Impfdosen, die im Abstand von einigen Wochen bis Monate verabreicht werden. Nach Abschluss der Grundimmunisierung sollte je nach Impfstoff alle drei bis fünf Jahre eine Auffrischungsimpfung erfolgen.
Mit Antibiotika gegen Borreliose
Gegen die Lyme-Borreliose gibt es in Europa bis dato keine Schutzimpfung. Vakzinen sind bereits in Entwicklung und werden noch klinisch geprüft. Die Borreliose kann aber, im Gegensatz zur FSME, mit bestimmten Antibiotika behandelt werden. Da die Erreger der Borreliose meist erst nach mehrstündiger "Saugzeit" der Zecke auf den Menschen übergeht, ist es wichtig, die Zecke so schnell wie möglich zu entfernen oder sie gleich von vornherein abzuwehren.
Tipps um Zecken und lästige Insekten abzuwehren:
- Verwenden Sie Zeckenschutzmittel: Repellentien, die DEET, Picaridin oder IR3535 enthalten, können wirksam sein, um Zecken abzuwehren. Tragen Sie sie gemäß den Anweisungen des Herstellers auf Haut und Kleidung auf.
- Tragen Sie geeignete Kleidung: Beim Betreten von Zeckengebieten sollten Sie lange Kleidung tragen, die Ihre Haut bedeckt. Helle Farben erleichtern das Auffinden von Zecken.
- Tuck your pants into your socks: Wenn Sie sich in einem Gebiet mit vielen Zecken aufhalten, können Sie Ihre Hosen in Ihre Socken stecken, um zu verhindern, dass Zecken unter Ihre Kleidung gelangen.
- Vermeiden Sie hochbewachsene Gebiete: Zecken halten sich gerne in hohen Gräsern, Büschen und im Gebüsch auf. Versuchen Sie, diese Bereiche zu meiden, insbesondere während der Hauptaktivitätszeiten von Zecken.
- Regelmäßige Kontrollen: Überprüfen Sie regelmäßig Ihren Körper und Ihre Kleidung auf Zecken, besonders nach Aufenthalten im Freien. Entfernen Sie Zecken so schnell wie möglich, idealerweise innerhalb von 24 Stunden, um das Risiko von Krankheiten zu verringern.
- Verwenden Sie Permethrin-behandelte Kleidung: Permethrin ist ein Insektizid, das auf Kleidung aufgetragen werden kann, um Zecken und andere Insekten abzuwehren. Es bleibt auch nach mehreren Waschgängen wirksam.
- Halten Sie Ihren Garten ordentlich: Reduzieren Sie das Risiko von Zecken in Ihrem Garten, indem Sie das Gras kurzhalten, Büsche beschneiden und Laub entfernen.