Unser Immunsystem ist ein cleveres und tüchtiges Kerlchen. Tagein tagaus werden Krankheitserreger wie Bakterien, Viren, Parasiten und Pilze unschädlich gemacht, Schadstoffe aus der Umwelt erkannt sowie neutralisiert und krankhafte Zellveränderungen bekämpft. Dennoch schaffen es Bakterien immer wieder und gewinnen die Oberhand. Ein sehr widerstandsfähiger Erreger ist beispielsweise das Escherichia coli (E.coli)-Bakterium. Diese körpereigene Darmbakterie ist in der Lage unser Immunsystem auszutricksen, um in unserem Körper Schaden anzurichten. Mit unterschiedlichen Antigenen auf seiner Oberfläche, die wie eine Art Schutzschild fungieren wird ein unbemerktes Eindringen in die Blase ermöglicht. Hat der Feind erst einmal gewonnen und vermehrt sich im Körper, ist ein Harnwegsinfekt meist unvermeidbar. Wenig verwunderlich also, dass nahezu 70 % aller Frauen mindestens einmal im Leben unliebsame Bekanntschaft mit einer Blasenentzündung machen.
E.coli verfügen über winzige, fingerartige Ausbuchtungen, die sogenannten Fimbrien, die sich an der Blasenschleimhaut anheften und beim Wasserlassen nicht ausgeschwemmt werden. Ziemlich fies, oder?
Schmerzen, Schmerzen, Schmerzen
Zum Glück haben die meisten Blasenentzündungen einen leichten Verlauf! Bei einem unkomplizierten Harnwegsinfekt kommt es zu einer Schleimhautentzündung der ableitenden Harnwege, wie der Harnröhre, Harnblase, Harnleiter und Nierenbecken. Die typischen Symptome sind ein häufiger Harndrang mit Schmerzen und Brennen beim Harnlassen. Ist die Symptomatik eher leicht, steht einer Selbstmedikation mit Phytotherapeutika und/oder Mannose nichts im Wege. Bei Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost und Schmerzen im Becken und er Nierengegend sollten Sie umgehend zum Arzt!
Trinken, Trinken, Trinken
Das Um und Auf beim Behandeln einer Blasenentzündung ist das Durchspülen der Blase. Mindestens zwei Liter Flüssigkeit pro Tag sollten es schon sein, damit Sie es den Bakterien so ungemütlich wie möglich machen. Sie nehmen ein Antibiotikum? Auch hier ist eine Durchspülungstherapie anzuraten.
Birke, Goldrute, Hauhechel
Keime lassen sich gut mit Zinnkraut (Acker-Schachtelhalm), Birke, Goldrute und Hauhechel ausspülen, da diese einen harntreibenden Effekt aufweisen. Die Goldrute besitzt zudem eine antientzündliche und leicht krampflösende Wirkung. Der Hauhechel soll das Wachstum von Bakterien hemmen. Die Inhaltsstoffe der Bärentraubenblätter wirken leicht desinfizierend und hemmen die Bakterien beim Wachsen.
Eine besondere Eigenschaft besitzt der Einfachzucker Mannose. Diese wird nicht verstoffwechselt und mit Urin wieder ausgeschieden. Da die Zellstruktur von Mannose ähnlich wie der unserer Blasenschleimhaut ist, bindet sich das E.coli-Bakterium nicht an der Schleimhaut, sondern am Zucker und wird davon ummantelt und ausgeschieden.
Touché! Mit Hilfe der Mannose können wir wiederum das E.coli-Bakterium austricksen und gewinnen schlussendlich die Oberhand.